Interview mit Margaretha Stettler

Sie sind seit mehr als 10 Jahren Geschäftsführerin des Hauspflegeservice. Wie hat sich in dieser Zeit die häusliche Pflege verändert?

Die häusliche Pflege hat an Komplexität gewonnen. Es gibt nun viel mehr gesetzliche Regelungen, die beachtet und erfüllt sein müssen. Von den Familien her, sind die Aufgabenstellungen schwieriger geworden und Hilfe wird oft erst sehr spät in Anspruch genommen.

Was zeichnet das System Hauspflegeservice im speziellen aus?

 

Das Family Nursing Konzept nach M.L. Friedmann. Es zeichnet sich dadurch aus, dass der grösstmöglichen Gesundheit der ganzen Familie grosse Aufmerksamkeit gegeben wird. Sprich, dass wir mit unseren Betreuungs-, Pflege- und Beratungsleistungen uns ganz auf den aktuellen Bedarf der ganzen Kundenfamilie einstellen.

Worin unterscheidet sich das System Hauspflegeservice gegenüber anderen Anbietern?

Vor allem durch das Family Nursing System nach der Theorie von M.L. Friedemann. Das bedeutet, dass unsere Mitarbeiter die bei den Kunden wohnen durch die Family Nurse unterstützt und geführt werden. Ausserdem wird die Arbeit kontrolliert und die Qualität der Betreuung sichergestellt. Dies bringt  für die Familien insgesamt eine grosse Sicherheit. Als weiteren Punkt sind wir als private Spitex so in den Gesundheitsdienst integriert und somit ist für die Kundenfamilie durch den Beitrag der Krankenkassen an die Pflegeleistungen, eine deutliche Kostenreduktion möglich.

Wie integrieren Sie alle beteiligten Partner und insbesondere die Familie der zu pflegenden Personen erfolgreich in ihr System?

Wir passen unser System dem Bedarf der Familien an und koordinieren unsere Leistungen mit allen beteiligten Partnern, mit dem Ziel der grösstmöglichen Sicherheit und Lebensqualität für die Kunden und ihre Familie.

Wie kam es dazu die PflegerInnen Seniopair zu nennen und was ist eine Seniopair genau?

Der Name ist entstanden weil wir das doch recht ungewöhnliche Jobprofil in einem Wort genauer beschreiben wollten: Seniopair enthält das Aupair, das in der Schweiz sehr bekannt und schon lange in der Kinderbetreuung akzeptiert ist. Wie ein Aupair teilt auch das Seniopair Lebern mit der Gastfamilie

Können Sie uns die Aufgaben der Family Nurse erklären?

Die Family Nurse ist verantwortlich dafür, dass das Leben der uns anvertrauten Kunden so gestaltet wird wie die Kundenfamilen sich dies wünschen. Die Family Nurse hilft mit die passenden Seniopair für die Familie zu finden, einzuführen und zu instruieren, ist Ansprechpartnern und Koordinatorin für alle Belange der Kundenfamilie, der sonst vorhandenen Partner vor Ort und garantiert die angepasste Pflege. Die Family Nurse ist auch  Ansprechperson für die Krankenkassen.

Welche speziellen Herausforderungen stellen sich in Ihrem Arbeitsalltag?

Es gilt hauptsächlich die bestmögliche Beratung der Interessentenfamilien, die oft im Entscheidungsnotstand sind, zu erreichen. Wir wollen eine zuverlässige Partnerschaft mit den Kundenfamilien, den Seniopair und den Behörden erstellen.

Von welchen Vorteilen und Kostengutsprachen können Ihre Kunden profitieren?

Wir sprechen insbesondere die Vergütungen von Krankenkassen an und auch die Hilflosen Entschädigungen der AHV Ausgleichskassen. Damit sind die  finanziellen, aktuell vorhandenen Unterstützungen, für die Kunden aufgezählt. Wir helfen unseren Kunden alle möglichen finanziellen Vorteile verfügbar zu machen und können die auch effizient erreichen. Der grösste Vorteil ist und bleibt aber das die Kunden in ihrem vertrauten zu Hause mit grosser Autonomie und angepasster Hilfeleistung wohnen bleiben können.

Für wen eignen sich die Leistungen des Hauspflegeservice besonders?

Für alle, die für kurze oder lange Zeit Unterstützung benötigen um ihr Leben so wie sie es mögen, weiterführen zu können. Einzige Einschränkung ist, dass es Raum haben muss damit Hilfe und Unterstützung möglich ist. Die Seniopair wohnt beim Kunden und muss einen eigenen Raum zur Verfügung haben.

Wie funktioniert die häusliche Pflege System Hauspflegeservice in der Zeit des Corona Virus?

Die häusliche Pflege und Betreuung so wie wir sie anbieten gibt gerade in Pandemiezeiten eine hohe Sicherheit dadurch,  dass nur wenige Menschen ganz nah bei den zu betreuenden Menschen sind. Mit Sensibilisierung, Kontrolle, und Unterstützung der Mitarbeiterinnen auf Ihren Reisewegen konnten wir unser Ziel, keinem Kunden das Virus zu bringen erfüllen. Aktuell sind wir am Organisieren von Impfterminen für unser Personal und testen unser Personal vor jedem Einsatz.  Immer mit dem Ziel grosser Sicherheit für Kunden und Mitarbeitende.

Wie stehen Sie und Ihre MitarbeiterInnen zur Impfung gegen das Corona Virus?

Wir unterstützen die Impfkampagne sehr und motivieren unsere Mitarbeitenden sich rasch impfen zu lassen.

Wie sehen Sie die Zukunft und die Entwicklung der häuslichen Pflege für die kommenden Jahre?

Ich denke, dass der Bedarf und der Wunsch sein eigenes Altern so autonom wie möglich zu gestalten nach wie vor gross ist. Dem folgt die Erkenntnis der Behörden.

Was halten Sie von den Entwicklungen der Pflege Roboter und was wird das für einen  Einfluss in der Pflege haben?

Der Pflegeroboter wird sicher ein grosses Thema werden. Digitale Helfer werden jetzt schon in Ansätzen genutzt um die Sicherheit zu erhöhen. In den nächsten Jahren werden Roboter in der Pflege mit einzelnen spezifischen Aufgaben Einzug halten. Im asiatischen Raum, z.Bsp. Japan, ist dieser Prozess schon viel weiter fortgeschritten als in Europa.

Wie wird die Bedeutung der Pflegeroboter in der Pflege in 10 Jahren sein?

Das ist schwierig zu sagen. Je nach Entwicklungsgeschwindigkeit werden Roboter sicherlich einfachere Teile der Pflege schon bald übernehmen können. Doch den Menschen als Gesprächs- und Problemlösungspartner wird der Roboter wohl weder kurz- noch mittel-fristig  ablösen können.

Was für Tipps geben Sie den Menschen, die pflegebedürftige Angehörige haben?

Sprechen Sie miteinander! Stehen Sie zu Ihren eigenen Bedürfnissen und holen Sie sich für die Teile die die Familie strapazieren früh genug Hilfe und Unterstützung. Lieber früher Fachberatung in Anspruch nehmen und schrittweise angepasst Hilfeleistungen einführen, als dann notfallmässig eingreifende Veränderungen vollziehen zu müssen.

Frau Stettler, wir danken Ihnen für dieses Interview.

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