Weniger Wasser im Körper, geringeres Durstgefühl

Der Hochsommer ist da und bringt die Schweiz ins Schwitzen. Die Hitze macht vielen Menschen zu schaffen – besonders Älteren. Ihre Körper reagieren oftmals viel extremer auf die hohen Temperaturen. Wer im Alter den Sommer richtig genießen will, sollte deshalb ein paar Tipps beachten.

 

Warum haben Senioren aber mit hohen Temperaturen so sehr zu kämpfen? Das hat zunächst einen physiologischen Grund: Ältere Menschen haben deutlich weniger Wasser im Organismus. Zusätzlich haben ältere Menschen von Haus aus ein geringeres Durstgefühl - warum das so ist, ist noch nicht abschließend erforscht.

Erschwerend kommt hinzu, dass viele Senioren Medikamente nehmen, die zu einer erhöhten Ausscheidung von Flüssigkeit führen. Der Wassermangel kann den Blutkreislauf und die Versorgung, etwa des Gehirns, mit wichtigen Mineralien stören. So erklärt sich auch, dass viele dehydrierte Menschen verwirrt oder geistesabwesend wirken.

Viel Wasser bei Hitze trinken: Senioren hilft ein Trinkplan

Wasser ist das A und O bei Hitze – das gilt unabhängig vom Alter. Besonders für Senioren heißt es aufgrund ihres geringen Durstgefühls: Trinken, trinken und dann noch etwas trinken. Mindestens eineinhalb Liter wird empfohlen an Hitzetagen zu trinken – zusätzlich zu dem was man zum Essen trinkt. „Am besten Mineralwasser, eine Brausetablette oder ein isotonisches Getränk.“ Allerdings ist dieser Wert nur Orientierung – individuell kann es auch mehr oder weniger sein. Das hängt davon ab, ob und wie sehr jemand körperlich aktiv ist. Nur unter einem Liter sollte die tägliche Trinkmenge nicht liegen, im Sommer sollte es aber ohnehin etwas mehr sein. Erste Anzeichen von Flüssigkeitsmangel sind Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme, gerade bei Älteren kommt oft Verwirrtheit hinzu.

Damit Ältere ihren Flüssigkeitsbedarf decken, sollten sie einen festen Trinkplan aufstellen. Wer mag, kann sich die Menge für den Tag zum Beispiel gleich morgens abfüllen und gut sichtbar in die Wohnung stellen. Oder man nimmt sich vor, zu jeder Mahlzeit mindestens ein Glas zu trinken. Schmecken darf das Getränk übrigens auch. Denn Wasser ist natürlich in der Regel die beste Wahl – nur ein wenig langweilig. Wasser kann man auch gut mit Ingwer, Minze oder Orangenscheiben etwas aufpeppen! Sogar Saft ist nicht tabu. Im Gegenteil: „Besser als Wasser kann eine Saftschorle aus einem Drittel Saft und zwei Dritteln Wasser sein. So nimmt man die Elektrolyte, die man beim Schwitzen verliert, wieder auf.“

Doch Vorsicht: Zu viel Wasser ist irgendwann auch nicht mehr gut. Auch im Sommer sollte man nicht übertreiben. „Einfach unbegrenzt immer mehr zu trinken, ist irgendwann auch nicht mehr gut für das Herz“.

Tipps für den Sommer und das Trinken:

  1. Erinnern lassen

Nicht nur, dass es manche Ältere kaum dürstet, Experten raten darüber hinaus: Trinken Sie, bevor der Durst kommt, denn der zeigt an, dass bereits ein Mangel vorliegt.

  1. Ritualisieren

Gewohnheiten bestimmen unseren Alltag – auch beim Essen und Trinken. Drum prüfen Sie: Welche Getränke passen am besten in Ihren Tagesablauf? Ein Glas Wasser gleich nach dem Aufstehen, eine Saftschorle um zehn, oder ein "Fünf-Uhr-Tee" wie bei den Briten? Wer es gern herzhaft hat: Eine Tasse dünne Brühe geht auch.

  1. Sich überlisten

Sie müssen sich zum Trinken überwinden? Dann wählen Sie ein gedrungenes Glas, darin sieht das Wasser nach weniger aus als in einem gleich großen hohen Glas, so schaffen Sie Ihre Trinkmenge leichter. Wenn Sie ein Lieblingsglas haben, das Sie einfach gern in die Hand nehmen, ist es das richtige!

  1. Bereitstellen

Wie viel haben Sie heute schon getrunken? Die meisten können das wohl gar nicht beantworten. "Wer sich gleich morgens seine Tagesration bereitstellt, ist auf der sicheren Seite". "Am besten an zentraler Stelle, etwa neben dem Kühlschrank, am Lesesessel oder am Fernseher." Das Glas gleich daneben.

  1. Abwechseln

Wasser lässt sich kalorienfrei aufpeppen mit etwas Zitronensaft oder Orangenschale. Diese waschen, dünn abschälen. Wichtig: Die Schale muss unbehandelt sein! Oder wie wär‘s mit fein gehackter Gurke und etwas Dill, frischen Ingwerscheiben oder Minzblättchen?

  1. Zum Essen trinken  

"Dass dadurch Verdauungssäfte verdünnt werden und ihre Wirkung verlieren, ist nicht belegt", sagen Ärzte. Trinken Sie also ruhig zu jeder Mahlzeit. Auch gut: ein Stück Melone oder Gurke zwischendurch. Diese bestehen zu mehr als 90 Prozent aus Wasser.

  1. Umdenken

Einen Liter zum Frühstück und einen halben Mittags? "Nein", "auf Vorrat trinken geht leider nicht."  Darum die Trinkmenge gleichmäßig über den Tag verteilen. Sie haben Sorge, nachts raus zu müssen? Trinken Sie um 18 Uhr die letzte Ration, so bleibt noch genug Zeit bis zum Zubettgehen.

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